Seit dem 20. Jahrhundert
Seit dem 20. Jahrhundert hinterfragen Künstler*innen – spätestens durch die Entwicklung von readymades und multiples – die geltenden Prinzipien von Wert, Original und Aura. In humorvoller und radikaler Manier verhandelt Broodthaers diese Themen in „Gedicht/Poem/ Poème Change/Exchange/Wechsel“, das den künstlerischen Wert eines Gedichts in einer nicht nachvollziehbaren Gleichung in DM, Dollar, Francs und Pfund aufrechnet. Als numerische Größe fungiert hier die Signatur des Künstlers, „m.b“, die eigentlich entscheidende Instanz im Bemessen des ökonomischen Werts eines Kunstwerks, die durch ihre Wiederholung ad absurdum geführt wird. Die Signatur, ohne Wert an sich, ähnelt in diesem rein repräsentativen Dasein unserem heutigen Geld, dessen Wert sich ebenfalls nur in Beziehung und im Wechsel bemessen lässt.